Zum Wandern in den Chiemgau
Datum: 28. Mai 2019 | Autor: elke.stoehr | Kategorien: Allgemein- Wanderreise des TV Hilpoltstein vom 5. bis 8. Mai 2019
Die Wandergruppe des TV Hilpoltstein hatte sich heuer den Chiemgau als Ziel ausersehen. Auf der Reise dorthin wurde ein erster Stopp in der Domstadt Freising eingelegt, der ältesten Stadt an der Isar. Auf alle Teilnehmer machte vor allem der uralte Dom St. Marien und St. Korbinian einen tiefen Eindruck, in dem wir eine Hl. Messe mitfeierten. Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Wasserburg, deren Stadtkern fast ganz vom Inn umschlossen wird. Die alte Handelsstadt konnte sich ihr mittelalterliches Flair bis in unsere Tage bewahren.
Am Abend erreichten wir dann unser Hotel am Pelhamer See, der von einem urtümlichen Moorgebiet (heute Naturschutzgebiet) umgeben ist. Alle waren begeistert von der Lage des Hotels direkt am See mit Blick zu den Chiemgauer Bergen, die sich gerade frisch verschneit im strahlenden Sonnenschein zeigten. Das Abendessen überzeugte uns gleich von der vorzüglichen Küche im Haus – und in gemütlicher Atmosphäre genossen wir den Abend.
Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir mit Otto am nächsten Tag zu unserer ersten Wanderung um der Pelhamer Seenplatte. Mit Frau Christl Staudacher hatten wir die perfekte Wanderführerin: aus der Gegend stammend und viele Jahre in Hilpoltstein als Lehrerin in der Realschule tätig gewesen. Sie erwies sich als echte Ortskennerin und gab uns viele interessante Informationen. Wunderschön, die um diese Zeit stillen Moorseelandschaft, die im frischen Grün prangenden Bäume und im Hintergrund die schneegezuckerten Berge. Wenn dann noch Sonnenschein und frische Bergluft dazukommen – Wanderherz, was willst du mehr?
Die Kulturgruppe mit Manfred hatte sich für den Vormittag als Ziel das ehemalige Chorherrenstift Baumburg gewählt. Dass das Anfang des 12. Jahrhunderts gegründete Kloster auf eine Stiftung der Sulzbacher Grafen zurückging zeigt, wie mächtig dieses auch für Hilpoltstein bedeutende Adelsgeschlecht war. Zuletzt wurde das Kloster im Rokokostil umgestaltet, ehe es aufgelöst wurde. Heute werden viele der Klostergebäude als Seminarhotel genützt.
Im Hartsee-Bräustüberl trafen sich Wanderer und Kulturgruppe zu kurzer Rast und Stärkung, um anschließend den restlichen Teil der Rundtour zurück zum Hotel anzutreten. Der verbleibende Nachmittag wurde von den Teilnehmern individuell genutzt, z. B. mit Thermen- oder Saunabesuch.
In froher Runde wurde der Abend gestaltet. Bei einer Foto-Präsentation konnten die Teilnehmer die vergangenen Reisen – meist verbunden mit lustigen Erlebnissen – Revue passieren lassen.
Auch am dritten Tag war das Wetter wieder herrlich, dabei führte die Wanderung von Breitbrunn aus über den Hang mit weitem Blick auf die Chiemgauer Bergwelt und den See hinunter nach Gstadt. Dort trafen wir uns dann mit den Kulturbegeisterten. Die konnten da von ihrer Reise zum Kloster Seeon berichten. Auch dieses im Seeoner See herrlich gelegene Benediktinerkloster war im 10. Jahrhundert von dem Sulzbacher Pfalzgrafengeschlecht gegründet worden und wurde weltberühmt durch seine Schreibschule und Nähe zu Kaiser Heinrich II. Heute ist aus der ehemligen Wallfahrtskirche mit der Gnadenmadonna ein Bildungs- und Seminarzentrum entstanden.
Mit dem Schiff „Irmingard“ ging es dann zur romantischen Fraueninsel. Es beeindruckten besonders die 1200 Jahre alte Münsterkirche und der karolingische Toreingang. Beim Inselrundgang war das von einer der ältesten Künstlerkolonien Europas beeinflusste Flair von Tradition, Kultur und Religion überall noch spürbar.
In bester Stimmung bei Gesang, Musik und mit launigen Beiträgen der Teilnehmer klang der letzte Abend in unserem schönen Hotel aus.
Wer am Chiemsee ist, der darf sich das Märchenschloss Ludwigs II. nicht entgehen lassen. Das nach dem Vorbild von Versailles erbaute Schloss „Herrenchiemsee“ mit dem sehenswerten Schlosspark war ein würdiger Glanzpunkt der diesjährigen Wanderreise. „Und nächstes Jahr wieder!“ versprachen sich die Teilnehmer beim Abschied, ehe es ganz ohne Stau wieder nach Hause ging.
Fanny, Otto, Manfred